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Wie bitte? Es ist so laut ich verstehe nicht –

Hörminderung im Störlärm ist ein häufiges Probleme. Wenn vor allem bei Nebengeräuschen schlecht verstanden wird so hat dies in der Regel drei Ursachen:
Entweder besteht eine Innenohrschwerhörigkeit, eine einseitige Hörminderung oder eine zentral-auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) und selten auch andere Ursachen. Schauen wird uns die drei häufigsten Formen genauer an:

 

 

 

Hörminderung im Störlärm durch Innenohrschwerhörigkeit

Schwerhörigkeiten die auf einer eingeschränkten Funktion der äußeren Haarzellen basieren sind im höheren Lebensalter häufig. Insbesondere die hohen Frequenzen zeigen ab dem 60. Lebensjahr (individuell ausgeprägt) Abnutzungserscheinungen. Durch die Lage der Haarzellen für die hohen Töne in den basalen Windungen der Cochlea, also der Hörschnecke, ist hier im Laufe des Lebens die stärkste Belastung und damit degenerative Veränderungen zu finden. Da bei solch einer Hochtonschwerhörigkeit der mittlere Frequenzbereich zwischen 500 und 3000Hz noch gut funktioniert, ist das Sprachverstehen in Ruhe bei diesen Patienten kaum eingeschränkt. Probleme treten dagegen beim Sprachverstehen im Störlärm auf. So sind Situation mit vielen Nebengeräuschen wie zum Beispiel im Café, in größeren Gruppen und viel Hintergrundgeräuschen sehr belastend.

Therapeutisch kann in diesen Fällen je nach Ausprägung ein Hörgerät für diese Situationen hilfreich sein. Ab welchem Zeitpunkt man davon profitiert, kann in einem Hörtest (Tonschwellenaudiogramm, Sprachaudiometrie) geklärt werden.

Hörminderung bei einseitiger Hörminderung/Taubheit

Bei Kindern findet sich häufig als Zufallsfund eine einseitige Hörminderung. Die Ursachen sind vielfältig z.B. Tubenbelüftungsstörung, Paukenerguss, Mittelohrentzündung, Innenohrschwerhörigkeit, angeborene Taubheit z.B. durch anatomische Fehlbildung. Bei einem guten Ohr wird eine einseitige Hörminderung bei Kindern teilweise erst durch Verhaltensauffälligkeiten wie sozialer Rückzug oder aggressivem Verhalten bemerkt. Warum? In Einrichtungen wie Kindergärten mit viel Hintergrundgeräuschen ist das Verstehen mit nur einem hörenden Ohr stark eingeschränkt, während bei ruhiger Umgebung quasi keinerlei Höreinschränkung auffällig ist. Erwachsen können das Problem kommunizieren, während Kinder lange versuchen mit vermehrtem Einsatz anderer Sinnesorgane z.B. intensivem Schauen oder vermehrter Konzentration zu kompensieren. Entsprechend anstrengend sind solche Situationen für die Betroffenen.

Hörminderung im Störlärm bei auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmung (AVWS)

Bei einigen Kindern und Erwachsenen gibt es Probleme in der zentral-auditiven Verarbeitung (AVWS) die auch zu einer Störung des Hörvermögen im Störlärm führen können. Bei den Betroffenen besteht bei der Hörtestung eine Normalhörigkeit auf beiden Ohren. In Situationen mit viel Umgebungsgeräuschen ist dann aber das Sprachverstehen eingeschränkt. Dies kann natürlich zu deutlichen Einschränkungen zum Beispiel in der Schule führen. Bei der Diagnostik gilt es zu Unterscheiden, ob die Probleme beim Sprachverstehen im Störlärm durch eine AVWS oder durch eine eingeschränkte Konzentration und Schwäche der auditive Aufmerksamkeit bedingt sind. Daher muss bei einem auffälligen Befund eine wiederholte Testung erfolgen, einer davon ist an einem Vormittagstermin zu erfolgen.

Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an!

Herzliche Grüße,
Ihr Team der Praxis HNO im Lehel
Ihre Rose Fintelmann

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