Skip to content

Mittelohrentzündungen kommen bei Kindern deutlich häufiger vor als bei Erwachsenen und können sich innerhalb weniger Stunden entwickeln. Grund für die höhere Anfälligkeit liegen in der Anatomie des kindlichen Schädels, der vergrößerten Rachenmandel und in den vermehrten Infekten. Keime haben auf diese Weise eine leichtere Möglichkeit, über die Ohrtrompete ins Mittelohr aufzusteigen. In der Regel geht einer Mittelohrentzündung ein Schnupfen oder eine Entzündung der Rachenmandeln voraus.

Mittelohrentzündungen sind sehr schmerzhaft

Die Symptome einer akuten Mittelohrentzündung sind sehr unangenehm. Es finden sich als charakteristische Symptome ein pochender starker Schmerz, Druck auf dem Ohr, eine Hörminderung und zum Teil ein Rauschen im Ohr. Oft entlastet sich die Entzündung nach einigen Stunden durch einen kleinen Riss im Trommelfell nach außen und das Ohr fängt an „zu laufen“ (Otorrhoe, Sekret fließt aus dem Mittelohr in den Gehörgang). In diesem Fall lassen die Schmerzen nach, da das entzündliche Sekret ablaufen kann.

Linderung durch Schmerzmittel, Nasenspray und Schleimlöser – aber auch durch Zwiebelwickel und TCM-Medikamente

Zur Diagnosestellung einer kindlichen Mittelohrentzündung reicht zunächst die Anamnese und die Ohrmikroskopie, eine Keimbestimmung aus dem Nasopharynx (Nasenrachen) mittels Abstrichentnahme ist hilfreich. Komplikationen wie ein Übergreifen auf den Knochen hinter dem Ohr (Mastoiditis) können bei der Untersuchung ausgeschlossen werden.

Die therapeutischen Mittel der Wahl sind Schmerzmittel, Nasenspray zum Öffnen der Ohrtrompete und Schleimlöser. Auch Zwiebelwickel, Inhalationen und ergänzend homöopathische und TCM-Medikamente sind hilfreich. Eine antibiotische Therapie sollte nur bei schwerem Krankheitsverlauf, fehlender Besserung nach zwei Tagen oder Komplikationen gewählt werden. Ist es zu einer Otorrhoe gekommen, ist eine Gehörgangsreinigung  hilfreich. Darüber hinaus sollten gegebenenfalls lokal wirkende, antibiotische Ohrentropfen verabreicht werden.

Ärztliche Kontrolle des Heilungsprozesses

So schnell sich eine Mittelohrentzündung entwickeln kann, so rasch bessern sich oft die anfangs argen Ohrenschmerzen. Bis die Entzündung dann aber vollständig abgeklungen ist und vor allem das Gehör sich wirklich normalisiert hat, vergehen meist 10 bis 14 Tage. Eine Hörkontrolle sollte daher nach zwei bis drei Wochen erfolgen – auch weil nicht selten nach einer überstandenen Mittelohrentzündung ein reizloser Paukenerguss mit Hörminderung im Mittelohr verbleiben und gegebenenfalls übersehen werden kann.

Symptome

  • Pochende, starke Ohrenschmerzen
  • Druck auf dem Ohr
  • Hörmindung
  • Rauschen im Ohr
  • Sekretion aus dem Ohr
  • Akuter Infekt mit Schnupfen
  • Druckausgleich nicht möglich
  • Blutung aus dem Ohr
An den Anfang scrollen