Mandelentzündung bei Kindern

Die Gaumenmandeln (Tonsilla palatina) sind seitlich rechts und links zwischen den Gaumenbögen im Oropharynx lokalisiert. Sie dienen bei Kindern und Erwachsenen als Abwehrorgan gegen Keime, die geschluckt oder über die Atmung aufgenommenen werden. Bei Babys und Kleinkindern spielen dagegen vor allem die Rachenmandeln (Tonsilla pharyngea) als Immunorgan eine Rolle.

Je größer die Kinder werden, umso häufiger sind bei Infekten auch die Gaumenmandeln betroffen. Klinisch bemerkbar macht sich eine Mandelentzündung mit Hals- und Schluckschmerzen. Dazu gesellt sich eine Schwellung der Kieferwinkellymphknoten, Fieber, Abgeschlagenheit und ein allgemeines Krankheitsgefühl.

Gründliche Diagnostik steht vor einer fachärztlichen Therapie

Zur Diagnostik sollte eine gründliche fachärztliche Abklärung erfolgen. Neben der Endoskopie der Nase und des Nasenrachens sollte auch eine Kehlkopfuntersuchung zum Ausschluss einer fortgeleiteten Entzündung (Abszess) erfolgen. Eine CRP-Bestimmung im Blut hilft zwischen viralen und bakteriellen Befunden zu unterscheiden. Ein Streptokokken-Schnelltest kann zudem über eine mögliche Infektion mit diesem Keim Auskunft geben. Die sichere Differenzierung einer möglichen bakteriellen Entzündung mit Erstellung eines Antibiogrammes erfolgt mit Anlage einer Kultur in einem spezialisierten Labor.

Medikation mit Antibiotika nur bei einem hochakuten Krankheitsverlauf

Je nach Befund kann dann individuell mit den Eltern das weitere Vorgehen entschieden werden. Auch ein positiver Streptokokken-Test ist bei gutem Allgemeinzustand des Kindes kein zwingender Grund für eine antibiotische Therapie. Häufig kann zunächst der Befund des Abstriches und die Wirkung der Medikamente aus der Homöopathie, TCM und Naturheilkunde abgewartet werden, zumal viele Mandelentzündungen zumindest anfangs durch Viren bedingt sind. Bei hochakutem Krankheitsverlauf, Komplikationen oder mangelnder Besserung ist eine antibiotische Therapie, gegebenenfalls auch intravenös, notwendig.