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Unter einer Schallleitungsschwerhörigkeit wird eine Blockade der Schallweiterleitung im Mittelohr verstanden, das Gehör ist dann leicht bis hochgradig eingeschränkt.

Das gesunde Mittelohr ist luftgefüllt und dort befinden sich die drei Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss, Steigbügel). Beim Hören treffen Schallwellen der Luft auf das Trommelfell, bringen es zum Vibrieren und damit zur Weiterleitung des Schalls über die drei Gehörknöchelchen im Mittelohr zum Innenohr. Die drei Gehörknöchelchen dienen mit ihrer Hebelwirkung also einer Schallverstärkung. Der Steigbügel sitzt mit seiner Fußplatte dem ovalen Fenster auf, hinter der sich das flüssigkeitsgefüllte Innenohr im Schädelknochen befindet. Hier verursachen die Schallwellen nun eine Flüssigkeitsverschiebung und Bewegung der sogenannten Basilarmembran.

Beweglichkeit von Trommelfell und Gehörknöchelchen kann eingeschränkt sein

Wenn sich im Mittelohr eine Ansammlung von Sekret hinter dem Trommelfell befindet, ist die Beweglichkeit von Trommelfell und Gehörknöchelchen eingeschränkt. Solch ein Paukenerguss („Wasser hinter dem Ohr“) kann serös-wässrig oder mukoid-zäh und schleimig sein. Zu Sekretansammlung im Mittelohr kommt es im Rahmen einer akuten Mittelohrentzündung oder als Folge einer chronischen Tubenbelüftungsstörung. Das Hörvermögen ist auf dem betroffenen Ohr reduziert und die Lautunterscheidung eingeschränkt, teilweise gibt es auch ein verzerrtes Hören mit Empfindlichkeit auf bestimmte Geräusche.

Eine seltene Ursache für eine Schallleitungsschwerhörigkeit ist eine Unterbrechung der Gehörknöchelchen-Kette. Diese kann angeboren sein oder auch nach einem Unfall oder durch eine chronische Mittelohrentzündung auftreten.

Umfassende Untersuchungen führen zu einer differenzierten Diagnose

Die Diagnosestellung erfolgt bei der Hörtestung. Nach der HNO-ärztlichen Untersuchung wird das Ohr inspiziert und Verstopfungen des Gehörgangs ausgeschlossen. Über eine Ohrmikroskopie kann ein Paukenerguss hinter dem Trommelfell gesehen werden. Beweisend ist dann die Messung der Impedanz (Tympanometrie), also der Trommelfellbeweglichkeit und bei älteren Kindern die Bestimmung der Hörschwelle mittels Luft- und Knochenleitung. Hierbei ist das Gehör über den Knochen gemessen unauffällig, aber über Kopfhörer gemessen eingeschränkt. Die Bestimmung der TOAE-Messung ist negativ.

Normalisierung der Mittelohrfunktion – durch Therapie der Ursache der Belüftungsstörung

Ziel der Therapie ist die Normalisierung des Gehörs. Handelt es sich um einen Paukenerguss, wird versucht, über ein Tubenbelüftungstraining die Ohrtrompete zu aktivieren und den Erguss zum Abfließen und Resorption zu bringen. Je nach Ursache der Belüftungsstörung ist die Behandlung der chronischen Rhinitis mit Schleimhautschwellung (z.B. durch Allergien) oder die chronisch entzündete Rachenmandel zu therapieren.

Kommt es trotz aller Maßnahmen nicht zu einer Normalisierung der Mittelohrfunktion, so sind eine Parazentese mit Absaugen des Ergusses, die Einlage von Paukenröhrchen und eine Adenotomie erfolgversprechende Eingriffe.

Symptome

  • Leichte bis starke Hörminderung
  • Eingeschränkte Lautunterscheidung
  • Verzerrtes Hören
  • Empfindlichkeit auf bestimmte Geräusche
  • Lautes Sprechen
  • Hörminderung bei Störlärm
  • Belüftungsstörung des Mittelohres
  • Paukenerguss
  • Trommelfelldefekt
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