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Die Chinesische Diätetik oder Ernährungsberatung ist eine der wichtigen fünf Therapiesäulen der Traditionellen Chinesischen Medizin – ist sie doch primär eine prophylaktische Medizin. Mit Beachtung der richtigen Lebenspflege (Yangsheng) geht es um eine langfristige Gesunderhaltung des Menschen. Das Ziel ist es, sein Leben so zu führen, dass man in jedem Alter gesund und vital bleibt und Krankheiten verhindert.

Ernährung als Therapie

Die Auswahl der richtigen Ernährung wird dabei als einer der wichtigsten Faktoren zum Erhalt und der Pflege der erworbenen Konstitution gesehen. Diese Erkenntnis spiegelt sich in der Tradition der TCM wider: Die positiven und nachhaltigen Effekte von Nahrungsmitteln auf die Gesundheit werden in allen Lehrbüchern ausdrücklich formuliert:

„Nun, diejenigen, die Medizin praktizieren, sollten zuerst den Ursprung einer Erkrankung deutlich erkennen, sie sollten wissen, welche Übergriffe die Krankheit hervorgebracht haben und sollten sie dann mit diätischen Methoden behandeln. Erst wenn die Ernährungstherapie keine Heilung bringt, sind Arzneimittel einzusetzen …“
(Sum Simiao, „Rezepturen, die tausend Goldstücke wert sind“,
Qianjian yaofang
, Kap.26, um 650 n. Chr.)

Die TCM sieht Nahrungsmittel demnach als leichte Arzneien an, die eine große Wirkung auf das allgemeine Befinden und auf die Gesundung des Menschen haben.

In der chinesischen Medizin geht man davon aus, dass jedes Lebensmittel ein Potenzial an Wärme und Kälte sowie weitere charakteristische Eigenschaften besitzt – mit vergleichbarer Wirkung wie die Arzneimittel der TCM. Beschrieben wird der Einfluss von Nahrungsmitteln auf den Körper unter anderem mit Begriffen wie „stützend“, „ausleitend“, „befeuchtend“, „trocknend“ oder „bewegend“.

TCM-Behandlung setzt auf die unterstützende Wirkung von Nahrungsmitteln

Grundlegender Gedanke der TCM ist, dass Wärme und Kälte innerhalb des Organismus im Gleichgewicht sein müssen. Kommt es hier zu einem Mangel, kann dieser mithilfe einer gezielten Ernährung ausgeglichen werden. Auf diese Weise wird die Wirkung von Lebensmitteln bewusst in die medizinische Behandlung einbezogen.

Der Übergang zwischen Arzneimittel und Lebensmittel ist in der TCM daher fließend. So finden eine Vielzahl von Einzelsubstanzen sowohl in der chinesischen Küche als auch als Arzneimittel Verwendung, beispielsweise Ingwer, Zimt, Minze, Maulbeeren oder Frühlingszwiebeln.

Lebenskraft gewinnen durch die „richtige“ Ernährung

Eine gute, gesunde und schmackhafte Nahrung hat großen Einfluss auf das Wohlbefinden. Es ist daher wichtig, diesem Bereich die nötige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

Im Verständnis der TCM erhält der Körper seine Energie auf zweifache Weise: einerseits über die angeborene Konstitution, die jedem Menschen von seinen Ahnen und Eltern die Wiege gelegt wurde, andererseits durch die erworbene Konstitution, also die Energiegewinnung durch Atmung, Schlaf, seelische-psychische Gesundheit und natürlich über das Essen und Trinken.

Mit einer guten, ausgewogenen und zur Konstitution passenden Ernährung geht es der „Mitte“ – dem Bauch und der Verdauung – gut. Der Mensch kann so neue Kräfte generieren, die den anderen Körperbereichen zur Verfügung stehen.

Eine fundierte Ernährungsberatung ist ein wichtiger Baustein der TCM. Nach der Diagnose werden entsprechende Empfehlungen ausgearbeitet, die auf die Symptome und die Konstitution des Patienten individuell abgestimmt sind. Dabei wird auf die praktische Umsetzbarkeit im Alltag geachtet.

Je nach Alter oder Beschwerden, auch nach Jahreszeit und Klima, können sich die Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung nach den Prinzipien der TCM ändern.

Langfristige Behandlungserfolge – auch im HNO-Bereich

Nicht selten kann mit einer bewussten Ernährungsumstellung eine Stärkung der Konstitution erreicht werden – auch im HNO-Bereich. Findet sich beispielsweise bei einem Patienten eine Infektanfälligkeit oder starke Verschleimung, lässt sich eine langfristige Verbesserung durch eine gezielte Auswahl von Lebensmitteln erreichen. Grundlage der Behandlung ist, dass zum einen der Lungenfunktionskreis, der von der Mitte, der Verdauung genährt wird, durch eine stärkende, gut verdauliche Nahrung stabilisiert wird, was gehäufte Infekte reduziert. Zum anderen entsteht eine Verschleimung der Atemwege oft durch eine mangelnde Klärkraft der Mitte, also der Verdauungsorgane und/oder wird durch schwerverdauliche, schleimerzeugende Nahrungsmittel zusätzlich belastet.

Gerne können Sie bei uns einen Termin zur Ernährungsberatung vereinbaren.

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