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Im Halsbereich findet sich eine Reihe von Organen, die für Beschwerden verantwortlich sein können: Mandeln, Rachen, Kehlkopf, Luftröhre, Schilddrüse. Krankheitsbilder hier äußern sich also sehr komplex. Neben Entzündungen, die mit Schmerzen beim Schlucken und Sprechen einhergehen, spielen Stimm- und Schluckstörungen eine große Rolle. Häufig ist das Zurückfließen von Magensäure mit Sodbrennen ursächlich. Desweitern können krankhafte Veränderungen der Halslymphknoten oder der Schilddrüse zu Schwellungen des Halses führen. 

Das typische Bild einer Pharyngitis (Rachenentzündung) oder Tonsillitis (Mandelentzündung) äußert sich in Halskratzen, Fremdkörpergefühl, Schmerzen im Hals und Schluckstörungen. Ist der Infekt in den Kehlkopfbereich gewandert (Laryngitis), kommt es zu Heiserkeit und nicht selten auch zu Husten.

Bei leichten Beschwerden helfen Hausmittel wie Salbei- und Ingwertee, Halswickel und körperliche Ruhe. Bei stärkeren Beschwerden sollte eine HNO-ärztliche Abklärung und Behandlung erfolgen, denn über 90 Prozent der Halsentzündungen sind zwar primär viral bedingt, können sich aber zu einer schweren bakteriellen Entzündung entwickeln. Insbesondere bei starken einseitigen Schmerzen und einer Schwellung des Zäpfchens (Uvulaödem) muss an eine Abszessbildung gedacht werden und eine rasche Diagnostik und antibiotische Therapie oder operative Entlastung erfolgen.

Typischerweise tritt Heiserkeit (Dysphonie) im Rahmen eines Infektes auf. Aber auch stimmliche Überlastung, beispielsweise bei Sängern oder Sprechberuflern wie Lehrern, können zu einer Heiserkeit führen. In der Diagnostik sind Entzündungen, Lähmungen und Tumore der Stimmbänder abzugrenzen, die sich ebenfalls durch eine andauernde Stimmstörung bemerkbar machen. Auch ein Reflux aus dem Magen (Sodbrennen) kann die Stimme belasten.

Die Untersuchung der genannten Symptome erfolgt durch eine Videolaryngoskopie des Kehlkopfes mit Beurteilung der Stimmbänder, gegebenenfalls über eine Diagnostik per Abstrich oder eine Bestimmung des Stimmumfanges und Messung der Stimmqualität (Stimmfeldmessung). Je nach Befund haben sich zur Behandlung bei Entzündungen Stimmruhe, Inhalationen und Kräuter aus der TCM bewährt. Bei einer stimmlichen Überlastung oder Fehlfunktion der Stimmgebung ist Logopädie sinnvoll. Bei Reflux sind eine Reduktion der Magensäure medikamentös sowie langfristig eine Ernährungsumstellung wichtig. In seltenen Fällen muss eine CT- oder MRT-Bildgebung erfolgen oder eine Gewebeprobe entnommen werden, um das Krankheitsbild näher einzugrenzen.

Ein Kloß sitzt im Hals, das Schlucken fällt schwer, der Hals fühlt sich wie zugeschnürt an, auch das Sprechen kann mühsam sein und vermehrtes Räuspern hilft auch nicht, die Beschwerden zu lösen.

Ein Engegefühl im Hals kann eine schwerwiegende Ursache haben oder auch Ausdruck einer emotionalen Belastung sein. Daneben spielen auch Allergien, Säurereflux, eine Stimmüberlastung, Schilddrüsenprobleme oder HWS-Blockaden als Ursache eine Rolle. In jedem Fall sollte bei dem Auftreten dieser Beschwerden eine gründliche Abklärung mit Ausschluss eines Tumorgeschehens erfolgen.

Zur Diagnostik kommen die Videolaryngoskopie des Kehlkopfes, eine Sonographie des Halses, eine Stimmanalyse sowie ggf. eine Allergietestung zum Einsatz.

Die Behandlung richtet sich nach dem Befund und wird zusammen mit den kooperierenden Fachärzten und dem Hausarzt abgestimmt und durchgeführt.

Sodbrennen oder auch gastroösophagealer Reflux muss nicht immer mit einem Brennen und saurem Aufstoßen einhergehen. Auch sogenannter stiller Reflux kann Beschwerden verursachen. Dazu gehören vor allem Räuspern, Fremdkörpergefühl im Hals oder Husten.

Bei der ärztlichen Untersuchung hilft zur Differenzierung eine genaue Videolaryngoskopie des Kehlkopfes und weiterführend gegebenenfalls eine Magenspiegelung. Therapeutisch kann bei betroffenen Patienten nicht nur die Säure reduziert werden. Hilfreicher ist es, durch eine Änderung der Lebensführung mit Ernährungsberatung und Stressabbau den Bauch zu unterstützen, dass er besser verdauen und die Nahrung nach unten in den Darm klären kann. Oft hilft es schon, den Kaffeegenuss stark einzuschränken und spätes Essen zu meiden.

Verschluckt man sich, schützt der sofort reflexhaft eintretende Hustenreiz, dass keine Nahrung in die Lunge gelangt. Daneben gibt es Probleme beim Schlucken, die durch eine Veränderung der Schleimhäute (Trockenheit, Allergien, Reflux) oder durch eine Störung im Schluckvorgang hervorgerufen werden. Bei ernsthaften Schluckproblemen (Dysphagie), die über ein einfaches ‚Verschlucken‘ hinausgehen, ist eine differenzierte phoniatrische Abklärung erforderlich. Denn das Schlucken selbst ist ein komplexer Vorgang, bei dem der Weg von fester Nahrung und Flüssigkeiten in den Magen durch ein kompliziertes Zusammenwirken von Nerven und Muskeln bewerkstelligt wird.

Schluckstörungen können auch durch neurologische Erkrankungen, nach Operationen, Tumorerkrankungen oder einfach nur als Alterungsfolge auftreten. Zur Feststellung der Ursachen wird neben einer Videolaryngoskopie meist eine Schluckuntersuchung durchgeführt. Je nach Befund ist dann häufig eine gezielte logopädische Therapie erforderlich.

Eine andauernde Verschleimung im Hals ist lästig. Oft tritt dieses Phänomen im Rahmen eines akuten Infektes auf: Schleim läuft von der Nase nach hinten oder wird beim Husten aus den Bronchien nach oben befördert. In der Regel sind diese Beschwerden aber nach dem Abklingen der Erkrankung vorbei. Bei anhaltendem Schleim im Hals oder bei Schleimbildung unabhängig von einem Infekt sollte eine ausführliche fachärztliche Diagnostik mit ggf. Abstrichentnahme und Allergietestung erfolgen.

Führen die schulmedizinischen Untersuchungen zu keinem krankhaften Befund, so kann für die Suche nach der Ursache auf ein altes Sprichwort aus der Chinesischen Medizin zurückgegriffen werden: „Schleim entsteht in der Mitte und der Lungenfunktionskreis ist das Gefäß für Schleim.“ Diese Feststellung bestätigt sich im klinischen Alltag, denn die Lebensführung und die Ernährungsgewohnheiten des Patienten spielen bei der Bildung von Schleim in Nase, Rachen, Hals und Bronchien eine große Rolle. Erfolgreich therapiert werden können diese Symptome folglich, wenn die Gabe von Kräutern aus der Chinesischen Medizin (TCM) mit einer Ernährungsberatung kombiniert wird.

Husten dient dazu, blockierte Atemwege frei zu räumen. Dieser körperliche Mechanismus ist beim Verschlucken oder bei einer Verschleimung durch einen Infekt sehr wichtig. Neben diesem produktiven Abhusten kann aber auch eine andauernde Reizung der Kehlkopf- und Bronchienschleimhaut zu lästigem, andauerndem Husten oder Hustenreiz führen.

Bei Kleinkindern kann ein vor allem nächtlicher bellender Husten, teilweise mit Atemnot und Heiserkeit zu einer großen Beunruhigung der Eltern führen. In der Regel handelt es sich um den sogenannten ´Pseudokrupp´, bei dem es durch eine virale Entzündung der Rachen- und Halsschleimhaut zu den starken Hustenattacken kommt, die sogar einige Wochen anhalten können. Hilfreich bei einem Husten durch Erkältung sind auf jeden Fall Inhalationen, Hustentees mit Thymian, Spitzwegerich und Eibisch. Auch frischer Ingwer und beruhigende Lutschbonbons auf Salbeibasis oder Isländisch Moos lindern den Hustenreiz.

Bei chronischem Husten sollte auf jeden Fall eine intensive Diagnostik erfolgen, da sich selten auch eine schwerwiegende Erkrankung dahinter verbergen kann. Als Ursachen findet sich häufig Allergien, Reflux oder ein Asthma bronchiale. Wichtig ist daher u.a. eine Bildgebung des Larynx durch eine endoskopische Videolaryngoskopie.

Die Lymphknoten am Hals sind Teil des menschlichen Immunsystems. Krankheitserreger, die über die Schleimhaut oder die Mandeln aufgenommen werden, gelangen über die Lymphbahnen in die Lymphknoten und werden dort in der Regel erfolgreich bekämpft. Eine Schwellung des Halses ist daher oft eine Folgeerscheinung von Infekten, zum Beispiel einer Mandelentzündung oder von vergrößerten Polypen (Rachenmandeln) im Kleinkindesalter.

Abzugrenzen von dieser Symptomatik, die mit dem Ausheilen des Infektes meist wieder abklingt, ist eine akute Halsschwellung, die durch einen Abszess hervorgerufen werden kann. Auch können sich die Speicheldrüsen oder die Schilddrüse entzündlich verdicken. Daneben finden sich auch isolierte Erkrankungen der Lymphknoten, die einer histologischen Abklärung bedürfen. Bei einer chronischen Halsschwellung ist daher immer eine sorgfältige Diagnostik und Therapie mittels Sonographie des Halses, Endoskopie der Nase und ggf. Bestimmung der Blutwerte sowie MRT-Bildgebung notwendig.

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