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Eine Reihe von Beschwerden in der HNO-Praxis sind allgemeiner Art wie Schwindel, Kopfschmerzen, Infektanfälligkeit oder grippale Infekte. Die Ursachen finden sich unter anderem im HNO-Bereich, weshalb eine fachärztliche Abklärung sinnvoll ist.

Hinter der Bezeichnung Schwindel stecken oft mehrere unterschiedliche Beschwerdebilder: Zum einen gibt es den gutartige Lagerungsschwindel, zum anderen treten aber auch ausgeprägte Gleichgewichtsstörungen mit plötzlichem massivem und andauerndem Schwindel auf, die häufig mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen.

Die Ursachen für Schwindel (Vertigo) sind dabei vielfältig, doch oft finden sie sich im HNO-Bereich. So haben sich beim gutartige Lagerungsschwindel winzige „Steinchen“ (Otolithen) im Gleichgewichtsorgan gelöst, welche die Sinneszellen im Gleichgewichtsorgan vor allem bei bestimmten Kopfbewegungen irritieren. Die Ursache für einen Gleichgewichtsausfall (Neuritis vestibularis) ist oft in einer Durchblutungsstörung zu suchen. Bei einem Morbus Menière dagegen kann es zusätzlich zum Schwindel auch zu einer Hörminderung und Tinnitus kommen.

Eine differenzierte Diagnostik zur Abklärung aller in Frage kommenden Ursachen ist unerlässlich. Um eine fundierte Diagnose über die Ursache des Schwindels zu stellen, müssen auch eventuelle Blockaden der Halswirbelsäule in Betracht gezogen werden.

Kopfschmerzen (Cephalgie) äußern sich durch eine Reihe von Beschwerden: stechende, drückende, immer wiederkehrende Schmerzen, teilweise mit Übelkeit und Konzentrationsproblemen. Nicht selten weisen diese Symptome auf eine ursächliche Erkrankung hin – mit Kopfschmerzen als Folgeerscheinung. Vor allem bei wiederkehrenden Schmerzen sollte daher unbedingt eine HNO-ärztliche Abklärung erfolgen.

Oft sind eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder chronische Schleimansammlung in den Nebenhöhlen (Mukozele) für Kopfschmerzen verantwortlich. Vor allem Stirnkopfschmerzen (Siebbeinzellen und Stirnhöhlen), Schmerzen im Scheitelbereich (Keilbeinhöhle) oder ein Druck über den Wangen (Kieferhöhlen) sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Zudem gehen grippale Infekte, also eine deutliche Erkältung, ebenfalls mit starken Kopfschmerzen einher. Daneben gibt es eine Vielzahl von Differenzialdiagnosen, die berücksichtigt werden müssen.

Neben erkältungs- und entzündungsbedingten Kopfschmerzen gibt es darüber hinaus noch weitere mögliche Krankheiten, die mit starken Kopfschmerzen einhergehen. Abzuklären sind hier vor allem Migräne, Hormonveränderungen, Wetterwechsel, Kieferprobleme, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die Einnahme von Medikamenten oder krankhafte Veränderungen im Gehirn.

Gehäufte Infekte treten allem im Winterhalbjahr auf. Oft ist die eine Erkältung noch nicht richtig überwunden, folgt schon der nächste Infekt, den das erschöpfte Immunsystem nicht abwehren kann – und Patienten kommen gar nicht wieder zu Kräften. Erschöpfung, Müdigkeit und Konzentrationsprobleme sind die Folgen.

Als häufigste Ursache für diese Infektanfälligkeit sind oft belastende Lebensumstände zu nennen, beispielsweise ein erschöpfender Alltag mit kleinen Kindern, beruflicher Stress, viele Reisen oder chronischer Schlafmangel. Auch Allergien können eine Rolle spielen. Mit Hilfe der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kann oft – neben einer Änderung der Lebensweise – eine gute Stabilisierung des Immunsystems erreicht werden.

Grippale Infekte sind in ihrer Ausprägung sehr unterschiedlich: Sie zeigen sich als leichte Erkältung mit Halsschmerzen, Schnupfen, Husten, Glieder- und Kopfschmerzen bis hin zu massiven Symptomen, die mit starken Schmerzen, hohem Fieber und starker Erschöpfung einhergehen. Diese starke Symptomatik tritt auch bei einer ‚echten‘ Grippe auf.

Dennoch müssen beide Krankheitsbilder unterschieden werden: Grippale Infekte werden von verschiedenen Viren wie Rota- oder Coxaviren ausgelöst, die echte Grippe durch Influenzaviren. Auch ist die echte Influenza in ihrer Vollausprägung eine schwere Erkrankung mit der Gefahr von Komplikationen. Eine gute HNO-Diagnostik mit Abstrichentnahme und Bestimmung der Entzündungswerte (Labordiagnostik) gibt für die Behandlung den Ausschlag: Eine antibiotische Therapie ist nur bei bakterieller Superinfektion sinnvoll und notwendig. Handelt es sich um einen viralen Infekt, können beispielsweise sehr hilfreich Kräuter aus der TCM zum raschen Überwinden der Erkrankung verordnet werden.

Zum Schnarchen kommt es, wenn beim Schlaf der Atemstrom – vor allem in Rückenlage – behindert ist. Auslöser können beispielsweise eine verlegte Nasenatmung, eine Enge im Rachen und Übergewicht sein. Auch Faktoren wie Alkoholgenuss oder das Alter fördern dieses für die Umgebung so störende Geräusch. Aber auch die Gesundheit der schnarchenden Person selbst kann beeinträchtigt sein, und zwar dann, wenn zusätzlich zum Schnarchen Atempausen auftreten.

Wichtig ist eine ärztliche Abklärung vor allem bei starkem, andauerndem Schnarchen. Als Ursache kommen hier oft chronische Nasenentzündungen oder Allergien vor. Kommen zum Schnarchen noch nächtliche Atempausen hinzu, die die Schlafqualität stark einschränken können, sollte eine Abklärung auf das Vorliegen eines Schlafapnoesyndroms erfolgen.

Die Speicheldrüsen vor dem Ohr und im Mundboden sorgen für eine gute Befeuchtung von Mundschleimhaut und Zähnen und helfen bei der Immunabwehr und sind sehr wichtig für die Verdauung. Der Mensch produziert bis zu 1,5 Liter Speichel am Tag.

Störungen der Speicheldrüsen können sich durch akute Entzündungen oder auch Steinbildung mit Schwellung, Rötung und Schmerzen zeigen. Auch Tumore im Bereich der Speicheldrüsen mit einer tastbaren Verdickung sind möglich. Mumps ist eine durch die Impfung heutzutage selten gewordene Erkrankung der Ohrspeicheldrüse. Häufiger kommt es zu Infektionen, die über vom Mund über den Verbindungsgang beispielweise in die Ohrspeicheldrüse aufsteigen und dort zu einer Entzündung (Parotitis) führen können.

Findet sich daher eine Schwellung, Rötung oder Schmerzen vor dem Ohr oder unter dem Kinn, sollte eine ausführliche Diagnostik mit einer Sonographie der Drüsen erfolgen.

Jungen wie Mädchen durchlaufen im Rahmen ihrer körperlichen Reifung den Stimmbruch – und die Übergangsphase von der alten in die neue tiefere Stimmlage kann anfangs noch etwas holprig sein. Insbesondere Jungen halten zum Teil noch an der alten kindlichen Stimmgebung fest oder kippen immer wieder von der neuen in die alte hohe Stimmlage zurück. Denn durch das u.a. hormonell stimulierte Körperwachstum verlängern sich die Stimmbänder und der Kehlkopf vergrößert sich – bei männlichen Jugendlichen stärker als bei weiblichen. Die natürliche Stimmgebung rutscht dadurch bis zu einer Oktave in die Tiefe.

Meist laufen diese Prozesse ohne Komplikation ab. Normalisiert sich die Stimmlage langfristig allerdings nicht von alleine, wird von einer „Mutationsstörung“ gesprochen und – nach einer Kehlkopfuntersuchung und Stimmfeldmessung – in der Regel eine logopädische Therapie empfohlen.

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