Die Polyposis nasi ist eine chronische Erkrankung der Nasenschleimhaut und zählt zu den Sinusitiden. Dabei kommt es, ähnlich wie bei der Polypenbildung im Darm, in den Nasennebenhöhlen und Nasenhaupthöhle zu gutartigen glasigen Gewebeneubildungen, sogenannten Polypen. Sprachlich zu differenzieren ist die Polyposis nasi von den Rachenmandeln (Adenoide Vegetationen), die vor allem im Kindesalter auftreten. Diese oft vergrößerten Rachenmandeln werden umgangssprachlich als „Polypen beim Kind“ bezeichnet, hierbei handelt es sich um verdicktes lymphatisches Gewebe im Rachen hinter der Nase.
Vielfältige Beschwerden beeinträchtigen die Lebensqualität
Nasenpolypen bei Erwachsenen sind sehr belastend. Sie führen zu Druckschmerzen über der Nase, verlegen die Nasenatmung, bilden vermehrt Schleim und stören das Riechvermögen. Durch die verstopfte Nase ist der Schlaf eingeschränkt und der Hals durch die gehäufte Mundatmung gereizt. Die Polypen verlegen die Drainage des Schleimes aus den verschiedenen Nasennebenhöhlen und prädisponieren auf diese Weise für gehäufte Infekte. Dabei sind diese Entzündungen der Nasenschleimhäute allerdings nicht ursächlich, sondern eine Folge des veränderten Schleimhautmilieus.
Nicht alle Ursachen für Nasenpolypenbildung sind bekannt
Die genauen Ursachen einer Nasenpolypenbildung sind bis heute nicht geklärt. Ursächlich wird eine Veränderung in der zellulären Immunabwehr mit vermehrter Aktivität von TH2-Lymphozyten und eine Veränderung der zelluläre Cyclooxygenase mit einer Zunahme von Schlüsselenzymen der Leukotriensynthese vermutet.
Bei dem Vorliegen einer Acetylsalicylsäure-Unverträglichkeit (sog. „ASS-Intoleranz“), eine Pseudoallergie, ist eine verstärkte Polypenbildung der Nase dagegen bekannt. In diesen Fällen haben sich eine adaptive ASS-Desaktivierung, also eine Gewöhnung des Körpers an Acetylsalicylsäure (ASS) und andere nichtsteroidale Antiphlogistika, und der Einsatz von Leukotrien-Rezeptorantagonisten bewährt.
Ganzheitlicher Therapieansatz hat sich bewährt
Bei der Mehrzahl der Patienten mit Polyposis nasi besteht jedoch keine ASS-Intoleranz. Die Behandlung gestaltet sich oft frustran. Eine operative Entfernung schafft leider oft nur eine vorübergehende Erleichterung, sodass die Rezidivhäufigkeit von Polypen nach einer Nasennebenhöhlenoperation hoch ist. Durch den Einsatz von Kortison als Spray oder als orales Präparat können die Polypen zurückgedrängt, aber nicht verhindert werden.
Ein ganzheitlicher Therapieansatz hat sich bei diesem chronischen Krankheitsbild daher bewährt. Neben der Behandlung sollte eine Allergietestung erfolgen. Zudem sollten Nahrungsmittelunverträglichkeiten ausgeschlossen und eine Ernährungsberatung erfolgen. Die Behandlung mit Akupunktur und TCM-Phythotherapeutika öffnet darüber hinaus die Nase und reduziert die Schleimbildung durch eine Besserung der chronischen Schleimhautentzündung. Auch sollte ein Blick darauf geworfen werden, wovon der Patient im Alltag eventuell „die Nase voll haben“ könnte.

Symptome
- Druckschmerz über der Nase
- Verstopfte Nase
- Mundatmung
- Eingeschränktes Riechvermögen
- Infektanfälligkeit
- Eingeschränkter Schlaf
- Chronische Nasenverschleimung