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Eine altersgemäße und damit normale Sprachentwicklung von der Geburt an ist die Voraussetzung für das unproblematische Erlernen des Lesens und Schreibens in der Schule. Und damit elementar für den weiteren Lebensweg.

Spricht Ihr Kind wenig oder/und undeutlich? Hat es Probleme die Sprache zu verstehen? Fallen bei größeren Kindern grammatikalische Fehler auf? Je nach Alter werden bestimmte sprachliche Meilensteine im Erwerb der Sprachentwicklung erwartet und sollten mit einem gewissen Toleranzrahmen auch erreicht werden. Damit wird ein späterer weitgehend reibungsloser Erwerb des Lesen und Schreibens in der Schule ermöglicht.

  • Im Alter von 0-6 Monaten reagiert das Baby auf Geräusch mit Augen- und Kopfbewegungen und fängt an, lallende Geräusche zu erzeugen (1. und 2. Lallphase).
  • Dann um den 1. Geburtstag herum wird das 1. Wort gesprochen und der Wortschatz beginnt sich stetig zu erweitern. Das Kind reagiert auf seinen Namen, kurze Fragen werden verstanden und kleine Aufträge ausgeführt.
  • Zwischen dem 18.-24. Lebensmonat (Meilenstein 2. Geburtstag) sollte das Kleinkind mindestens 50 Wörter kennen (auch viele Verben) und beginnen Wortkombinationen zu bilden im Sinne von einfachen 2-Wortsätzen. Zudem versteht das Kind leichte Sätze und Aufgaben. Der Wortschatz wächst rasant an, es lernt jetzt fast täglich ein neues Wort. Die Aussprache ist noch teilweise eingeschränkt.
  • Um den 3. Geburtstag werden 3- bis 4-Wortsätze erwartet und ein deutlich vergrößerter Wortschatz von ca. 450 bis 800 Wörter. Schwierige Laute werden oft noch vereinfacht und falsch ausgesprochen oder ausgelassen. Das Kind spricht von sich in der Ich-Form.
  • Ab dem 4. Lebensjahr sollten alle Laute richtig ausgesprochen werden (evtl. noch Schwächen bei den Zischlauten). Das Kind hat nun einen großer Wortschatz und eine normale Grammatikkompetenz mit fehlerfreier Satzbildung erworben.
  • Ab ca. 4 ½ Jahren können Körperteile und deren Funktionen benannt und Farben zugeordnet werden. Das Kind kann Nebensätze wie „Weißt du, wer das getan hat?“ bilden.
  • Ab dem 5.-6. Lebensjahr zeigt das Kind Interesse für Buchstaben und kann hören, mit welchem Laut ein Wort beginnt. Es kann Buchstabenbilder von anderen Zeichen unterscheiden, Silben klatschen und Reime bilden. Zudem kann es ohne Schwierigkeiten Bilder in Büchern und Zeitschriften beschreiben.
  • Mit 6 Jahren spricht ein Kind ohne Fehler und kann Begriffe/Sachverhalte für andere verständlich erklären.

Wie alle menschlichen Fähigkeiten variieren die Geschwindigkeit und der Umfang der Sprachentwicklung. Ab dem Zeitpunkt der Geburt, wenn nicht schon vorgeburtlich ist der erst Schritt das Hören und Verstehens: Das rezeptive Erlernen der Sprache. Dieses Sprachverstehen ist dann die Grundlage für das Erlernen expressiver Lautäußerungen, des Sprechens an sich.

Für eine altersgemäße Sprachentwicklung benötigen Kinder ein gutes Gehör, akustische Anregung, Zuwendung und Interaktion von Außen und normale genetisch, funktionelle und anatomische Voraussetzungen (insbesondere Mund, Zunge, Rachen, Nase, Atmung).

Fallen Ihnen Besonderheiten in der Sprachentwicklung Ihres Kindes auf, so empfiehlt sich eine Abklärung bei Ihrem Kinderarzt, HNO-Arzt und Pädaudiologen mit eventuelle logopädischer Diagnostik. Denn Verzögerungen in der Sprachentwicklung können u.a. auf Hörstörungen, Sprachentwicklungsstörungen aber auch auf allgemeine Entwicklungsverzögerungen hindeuten, die dann einer gezielten Therapie bedürfen.

Herzliche Grüße,
Ihr Team der Praxis HNO im Lehel

Ihre Dr. Rose Fintelmann

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