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Beim benignem paroxysmalem Lagerungsschwindel (BPLS) erfolgt der Schwindelanfall, wenn sich die Lage des Kopfes verändert – beispielsweise, wenn beim Liegen der Kopf gedreht wird, wenn man sich bückt oder aufsteht. So kann das morgendliche Aufstehen bei Betroffenen bereits eine Schwindelattacke verursachen.

Der Verlauf des Schwindelanfalles ist charakteristisch bei einem Lagerungsschwindel: Nach einer Kopfbewegung kommt es nach wenigen Sekunden zu einem starkem Drehschwindel, der teilweise von Übelkeit bis hin zu Erbrechen begleitet wird. Der Anfall selbst dauert nur ca. 15 bis 30 Sekunden an und es lässt sich an den Augen ein Nystagmus (unwillkürliche Augenbewegungen) beobachten.

„Steinchen“ in den Bogengängen lösen den Schwindel bei Bewegung des Kopfes aus

Der Grund dieses Schwindels ist eine sogenannte Canalolithiasis, da kleine kalkhaltige Konkremente in die Bogengängen des Gleichgewichtsorgans geraten können. Die drei Bogengänge liegen im Schädelknochen in Verbindung mit dem Innenohr und sind für die Orientierung im Raum verantwortlich. Wenn sich solch ein „Steinchen“ (Otolith) von seinem angestammten Platz ablöst und in eine der Bogengänge gerät, dann bewegt es sich mit der Schwerkraft bei Kopfbewegungen in der Endolymphe und irritiert die feinen Nervenzellen, dies führt zu einem starken, kurzzeitigen Schwindel.

Lagerungsprüfung führt zu einer gesicherten Diagnose

Zur Diagnostik sind die Anamnese und die Lagerungsprüfung entscheidend. Dabei wird der Patient auf einer Liege aus dem Sitzen rasch nach rechts- und links mit gedrehtem Kopf gelegt. Tritt bei einer dieser Bewegungen ein Schwindelanfall auf und lässt sich zugleich mit einer Frenzelbrille ein Nystagmus der Augen feststellen, so ist die Diagnose so gut wie gesichert. Mit einer Hörtestung wird die Funktion des benachbarten Innenohres überprüft und damit ein Hörsturz und auch Belüftungsstörung des Mittelohres ausgeschlossen. Zudem sollte eine orientierende neurologische Beurteilung erfolgen.

Therapie mithilfe von gezielten Lagerungsmanövern beendet Schwindelattacken

Zur Therapie des Lagerungsschwindels werden bestimmt Lagerungsmanöver (nach Sémont oder Epley) durchgeführt. Mithilfe von bestimmten Bewegungsabfolgen wird angestrebt, den irritierenden Otolithen aus den Bogengängen wieder in den Vorraum der Bogengänge zu befördern, wo er von Makrophagen abgebaut wird.

Symptome

  • Starker Drehschwindel nach Kopfbewegungen
  • Übelkeit bis hin zum Erbrechen
  • Unwillkürliche Augenbewegungen
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